Die Prostata – auch Vorsteherdrüse genannt – ist ein kleines, kastanienförmiges Organ, das direkt unterhalb der Harnblase liegt und die Harnröhre umschließt. Sie produziert einen wichtigen Teil der Samenflüssigkeit und spielt damit eine zentrale Rolle bei der Fruchtbarkeit. Im Laufe des Lebens kann sich das Gewebe der Prostata verändern – gutartig, zum Beispiel bei einer Vergrößerung, oder bösartig, wie beim Prostatakarzinom.
Viele Betroffene bemerken zunächst keine Symptome. Deshalb ist eine gute Vorsorge und frühzeitige Diagnose besonders wichtig. Eine moderne und schonende Methode, um Veränderungen an der Prostata sichtbar zu machen, ist die sogenannte multiparametrische Magnetresonanztomografie, kurz mpMRT.
Die mpMRT ist eine spezielle Form der Kernspintomografie. Sie erzeugt detaillierte Schnittbilder der Prostata – und das ganz ohne Röntgenstrahlung. Stattdessen arbeitet sie mit starken Magnetfeldern und Radiowellen. Besonders ist: Es werden mehrere unterschiedliche Bildserien („Parameter“) aufgenommen, die sich gegenseitig ergänzen. So lassen sich selbst kleine Tumoren erkennen und unterscheiden, ob sie eher harmlos oder aggressiv sind.
Die mpMRT kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein:
Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert meist etwa 30 Minuten. Ein Kontrastmittel kann zusätzlich helfen, gut und bösartig verändertes Gewebe noch besser zu unterscheiden.
Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden wie Tastuntersuchung oder Ultraschall bietet die mpMRT viele Vorteile:
Nicht jede mpMRT ist gleich: Die Qualität der Bilder und die Erfahrung der Radiologinnen und Radiologen machen einen großen Unterschied. Deshalb vergibt die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) spezielle Zertifikate (Q1 und Q2) für Fachärztinnen und Fachärzte, die besonders hohe Qualitätsstandards erfüllen.
Diese Zertifikate stellen sicher, dass die Untersuchungen nach den aktuellen medizinischen Leitlinien durchgeführt und zuverlässig ausgewertet werden.