Prostatakrebs früh erkennen – mit moderner Bildgebung sicherer entscheiden

Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern in Deutschland. Viele Betroffene bemerken zunächst keine Symptome. Deshalb ist eine gute Vorsorge und frühzeitige Diagnose besonders wichtig. Eine moderne und schonende Methode, um Veränderungen an der Prostata sichtbar zu machen, ist die sogenannte multiparametrische Magnetresonanztomografie, kurz mpMRT.

Was ist Prostatakrebs?

Die Prostata – auch Vorsteherdrüse genannt – ist ein kleines, kastanienförmiges Organ, das direkt unterhalb der Harnblase liegt und die Harnröhre umschließt. Sie produziert einen wichtigen Teil der Samenflüssigkeit und spielt damit eine zentrale Rolle bei der Fruchtbarkeit. Im Laufe des Lebens kann sich das Gewebe der Prostata verändern – gutartig, zum Beispiel bei einer Vergrößerung, oder bösartig, wie beim Prostatakarzinom.

Viele Betroffene bemerken zunächst keine Symptome. Deshalb ist eine gute Vorsorge und frühzeitige Diagnose besonders wichtig. Eine moderne und schonende Methode, um Veränderungen an der Prostata sichtbar zu machen, ist die sogenannte multiparametrische Magnetresonanztomografie, kurz mpMRT.

Was genau ist eine mpMRT der Prostata?

Die mpMRT ist eine spezielle Form der Kernspintomografie. Sie erzeugt detaillierte Schnittbilder der Prostata – und das ganz ohne Röntgenstrahlung. Stattdessen arbeitet sie mit starken Magnetfeldern und Radiowellen. Besonders ist: Es werden mehrere unterschiedliche Bildserien („Parameter“) aufgenommen, die sich gegenseitig ergänzen. So lassen sich selbst kleine Tumoren erkennen und unterscheiden, ob sie eher harmlos oder aggressiv sind.

Wann wird eine mpMRT eingesetzt?

Die mpMRT kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein:

  • Bei erhöhtem PSA-Wert: Wenn der sogenannte PSA-Wert im Blut ansteigt, ist das ein Warnsignal – aber nicht immer ein Zeichen für Krebs. Eine mpMRT kann helfen, Entzündungen von echten Tumoren zu unterscheiden.
  • Vor einer Biopsie: In vielen Fällen kann durch die mpMRT bereits entschieden werden, ob eine Gewebeprobe überhaupt nötig ist. Und wenn doch, können auffällige Stellen gezielt biopsiert werden.
  • Nach unauffälliger Biopsie mit weiterem Verdacht: Auch wenn eine erste Biopsie unauffällig war, aber der Verdacht auf Krebs bestehen bleibt, hilft die mpMRT, Klarheit zu schaffen.

Welche Vorteile bietet die mpMRT?

Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert meist etwa 30 Minuten. Ein Kontrastmittel kann zusätzlich helfen, gut und bösartig verändertes Gewebe noch besser zu unterscheiden.

Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden wie Tastuntersuchung oder Ultraschall bietet die mpMRT viele Vorteile:

  • Höhere Genauigkeit bei der Erkennung bösartiger Tumoren
  • Schonende Diagnostik ohne Strahlenbelastung Vermeidung unnötiger Biopsien – also weniger Belastung und weniger Risiko
  • Gute Grundlage für Therapieentscheidungen, z. B. zwischen aktiver Überwachung und einer Behandlung

Worauf sollten Patienten achten?

Nicht jede mpMRT ist gleich: Die Qualität der Bilder und die Erfahrung der Radiologinnen und Radiologen machen einen großen Unterschied. Deshalb vergibt die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) spezielle Zertifikate (Q1 und Q2) für Fachärztinnen und Fachärzte, die besonders hohe Qualitätsstandards erfüllen.

  • Q1-Zertifikat: für erfahrene Radiolog:innen mit fundierten Kenntnissen in der mpMRT
  • Q2-Zertifikat: für Spezialist:innen in größeren Zentren mit umfassender Erfahrung – auch bei der Beurteilung nach Therapien oder im Rahmen von Nachsorgeuntersuchungen  

Diese Zertifikate stellen sicher, dass die Untersuchungen nach den aktuellen medizinischen Leitlinien durchgeführt und zuverlässig ausgewertet werden.