Lungenkrebs – medizinisch auch Bronchialkarzinom genannt – entsteht, wenn Zellen in der Lunge unkontrolliert wachsen und sich zu einem bösartigen Tumor entwickeln. Besonders häufig betrifft das die Bronchien, also die großen Atemwege. Es gibt verschiedene Formen von Lungenkrebs, die sich im Verhalten und in der Therapie unterscheiden. Häufigste Ursache ist das Rauchen: Rund 85 Prozent der Erkrankungen betreffen aktuelle oder ehemalige Raucher.
Oft sind es radiologische Untersuchungen, die den ersten Hinweis auf Lungenkrebs geben. Ein auffälliger Befund im Röntgenbild oder in der Computertomografie (CT) führt zu weiteren Abklärungen. Die CT ist besonders genau und kann selbst kleine Veränderungen sichtbar machen. In unklaren Fällen folgen weitere Verfahren wie eine Bronchoskopie (Lungenspiegelung) oder eine Gewebeprobe. Auch zur Planung der Behandlung liefert die Radiologie wichtige Informationen – etwa zur Größe und Ausbreitung des Tumors.
Im Frühstadium erkannt, kann Lungenkrebs oft gut behandelt werden. Studien zeigen: Wird ein Tumor früh entdeckt, lebt fast die Hälfte der Betroffenen noch mindestens fünf Jahre. Wird der Krebs erst später erkannt, ist diese Quote deutlich niedriger: nur etwa 15 bis 20 Prozent. Besonders Menschen mit einem erhöhten Risiko profitieren von einer gezielten Früherkennung.
Lungenkrebs betrifft besonders häufig Raucherinnen und Raucher oder Menschen, die früher geraucht haben. Auch wer regelmäßig Passivrauch ausgesetzt war oder mit bestimmten Schadstoffen wie Asbest gearbeitet hat, trägt ein höheres Risiko. Die neue Früherkennungsverordnung in Deutschland sieht deshalb ein Screening für Menschen zwischen 50 und 75 Jahren vor, die mindestens 15 sogenannte „Packungsjahre“ geraucht haben – das entspricht z. B. 15 Jahre lang eine Packung pro Tag.
Die Niedrigdosis-Computertomografie (Low-Dose-CT oder LDCT) ist ein spezielles Röntgenverfahren mit besonders geringer Strahlenbelastung. Sie ermöglicht sehr genaue Aufnahmen der Lunge – deutlich präziser als ein normales Röntgenbild – und kann selbst kleine, noch symptomfreie Tumoren sichtbar machen. Genau hier liegt ihr Wert für die Früherkennung.
Vor der Untersuchung findet ein ärztliches Gespräch statt, in dem Nutzen und mögliche Risiken erklärt werden. Die Untersuchung selbst dauert nur wenige Minuten und erfolgt ohne Kontrastmittel. Wenn die Bilder unauffällig sind, kann das beruhigen. Ist etwas auffällig, folgen gezielte weitere Abklärungen. Das Screening sollte jährlich wiederholt werden, solange das persönliche Risiko erhöht ist.
Wie jede Früherkennungsuntersuchung bringt auch das LDCT-Screening Vor- und Nachteile mit sich. Neben der Chance auf frühe Heilung können auch belastende Fehlalarme auftreten oder Tumore gefunden werden, die nie Probleme gemacht hätten. Deshalb ist das Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt so wichtig: Es hilft Ihnen, eine informierte Entscheidung zu treffen.